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Mythen, Hulk und Rollenklischees

Eigentlich war ich nie sonderlich sportlich. Ich habe mich zwar immer für Sport interessiert und sportliche Höchstleistungen fand ich immer äußerst beeindruckend und faszinierend, doch selbst war ich nicht wirklich aktiv. Doch mit Anfang 20 begann ich meiner Gesundheit zu Liebe mich mehr zu bewegen, entdeckte Gewichtheben und hatte zum ersten Mal in meinem Leben eine Langhantel über meinem Kopf. Wie so viele Anfänger hatte ich zunächst viele Bedenken und stand einem intensiven Krafttraining und vor allem den Wettkampfübungen Reißen und Stoßen recht skeptisch gegenüber.
Zahlreiche Mythen halten sich immer noch, daher wird es Zeit mal aufzuräumen.

1. Gewichtheben ist ein Männersport

Der Männeranteil im Gewichtheben ist hoch. Das lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Eigenschaften wie Kraft und Stärke werden von Teilen der Gesellschaft immer noch vorwiegend dem männlichen Geschlecht zugeordnet, was auch zu einer immer noch verbreiteten Meinung führt, dass Männer aufgrund ihrer Physis generell geeigneter für Kraftsport sind. Natürlich sind Männer aufgrund von Testosteron dazu in der Lage körperlich stärker zu sein. Deswegen treten Männer und Frauen auch nicht gegeneinander an. Doch wir leben im 21. Jahrhundert, die Anzahl von Frauen und Männern, die geschlechtsspezifisch sozialisiert wurden und sich Erwartungen an ihre jeweiligen Geschlechterrollen unterwerfen, wird stets weniger. Viele erfolgreiche Gewichtheberinnen durchbrechen Klischees, Rollenbilder und Vorurteile und sind nicht nur Vorbilder für andere Frauen sondern auch für Männer.
Gewichtheben mag zwar noch ein männerdominierter Sport sein, doch ein Männersport ist er definitiv nicht. Wer weiß, vielleicht ändert sich auch das Geschlechterverhältnis in den nächsten Jahren, wenn Frauen weiterhin diese wundervolle Sportart für sich entdecken.

2. Ich bin zu alt oder zu schwach für Gewichtheben

Natürlich rückt eine WM-Teilnahme in unrealistische Sphären, wenn man Gewichtheben erst mit Mitte 20, Anfang 30 oder sogar erst mit 40 oder 50 Jahren für sich entdeckt. Doch das sollte niemanden davon abhalten, mit einer Langhantel zu trainieren und Gewichtheben zu erlernen. Es gibt Masters-Wettkämpfe, Bezirksmeisterschaften, kleine lokale Turniere, um sich zu messen und man kann tatsächlich auch Reißen und Stoßen und Spaß am Training haben ohne sich in Wettkämpfen zu messen. Einfach nur so.


„Ich muss erstmal ein bisschen Kraft aufbauen bevor ich mit Reißen und Stoßen anfange“, diesen Satz habe ich als Trainerin viel zu oft gehört. Um eines klar zu stellen, man braucht nicht stark sein, um Gewichtheben zu erlernen. Jeder Anfänger beginnt mit dem Besenstiel und der leeren Hantel, wofür man definitiv keine Kraft braucht. Zunächst lernt man die technischen Abläufe, arbeitet an Positionen, Schnelligkeit und Koordination. Kraft spielt da eine völlig untergeordnete Rolle. Um trotzdem an seiner Kraft zu arbeiten, kann und sollte man parallel einfaches Kraft- und Stabilitätstraining betreiben. Ein guter Trainer wird euch schon sagen, was ihr tun sollt. Hört auf ihn, er hat meistens Recht!

3. Gewichtheben macht mich viel zu massig

Mittlerweile wünsche ich mir, dass dies kein Mythos wäre und meine Beine endlich stärker werden. Muskelaufbau ist nicht einfach und benötigt jahrelange Disziplin, Durchhaltevermögen und richtiges und effizientes Training. Leider denken vor allem viele Frauen immer noch, dass sie sofort breit und muskulös werden, wenn sie nur eine Hantel angucken. Aber ich erinnere mich noch an die Anfangszeiten, als ich ständig Angst hatte, dass ich bald wie Hulk aussehe, wenn ich noch eine 5er Scheibe mehr auf die Hantel stecke.


Diese Angst ist völlig unbegründet. Zum einen ist ein muskulöser Körper nicht nur gesünder und leistungsfähiger, sondern in meinen Augen auch einfach ästhetischer und schöner. Zum anderen haben Frauen schlichtweg nicht die Menge an Testosteron, die nötig wäre um wie Hulk auszusehen. Auch spielt die Ernährung und das Training eine entscheidende Rolle. Ich bezweifle, dass man als normale Freizeitsportlerin den immensen Kalorienbedarf decken kann und die Trainingsintensität derart hoch gestaltet, dass es zu extremen Muskelwachstum führt.


Und selbst wenn, ich kenne keine Frau im Gewichtheben oder Crossfit, die sich jemals über zu viel Muskeln beschwert hat. Mit der Zeit wird man immer fitter, stärker, ehrgeiziger, selbstbewusster und eine Bestleistung im Stoßen oder der Kniebeuge ist bedeutend erfüllender als irgendwelche Gedanken an vermeintlich zu massige Beine oder Schultern zu verschwenden. 

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