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Nancy Ludwig – Mit Zuversicht zurück an die Langhantel

Dank ihrer Eltern und ihres Bruders hat Nancy Ludwig ihre Liebe zum Gewichtheben entdeckt. Während ihrer sportlichen Karriere musste die 21-Jährige jedoch immer wieder verletzungsbedingte Rückschläge einstecken. Ihre Fröhlichkeit und ihren Ehrgeiz ließ sie sich davon aber nicht nehmen – im Gegenteil. Sie kann es nicht abwarten, wieder anzugreifen.

Obwohl hinter Nancy Ludwig eine schwierige Zeit liegt und sie sich auch aktuell in keiner wünschenswerten Situation befindet, merkt man ihr dies in keiner Weise an. „Mir geht es wirklich gut. Ich bin aktuell richtig happy.“ Dabei wurde die Gewichtheberin erst kürzlich am Knie operiert und kann gerade nur ihren Oberkörper und nicht an ihrer geliebte Langhantel trainieren.

Der Albtraum begann für die heute 21-Jährige bereits Mitte 2019. Die Junioren Europameisterschaft in Bukarest war in diesem Jahr ihr großes Ziel und für dieses trainierte sie hart. „Ich habe gleichzeitig noch versucht, die Gewichtsklasse zu wechseln und anstatt in der bis 64kg, in der bis 59kg Klasse anzutreten“, so Ludwig. Der Gewichtsverlust funktionierte gut, doch im Zusammenhang mit dem Übertraining für die anstehenden Wettkämpfe, schlich sich eine Entzündung in ihr linkes Knie hinein – die Diagnose: Patellaspitzensyndrom.

Im Oktober 2019 entschloss sich die Gewichtheberin dann aber eine Pause einzulegen. Bei der EM hatte sie den sechsten Platz belegt, nun legte sie den Fokus auf die Gesundheit ihres Knies. „Ich habe bis Januar nächsten Jahres meine Beine gar nicht mehr belastet. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nicht mal mehr Treppensteigen.“ Ludwig suchte einige Ärzte auf, doch die Diagnose lautete immer gleich – die Patellasehne des Knies sei entzündet.

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Nancy Ludwig belegte bei der Junioren Europameisterschaft 2019 in Bukarest den sechsten Platz.

Monatelange „Hantelpausen“

Nach ihrer rund dreimonatigen Pause traute sich die 21-Jährige wieder an die Langhantel. Bis Juni ging das Training mit einem leichten Zwicken im Knie gut, danach musste sie erneut eine Zwangspause einlegen. „Ich weiß, dass es ein wenig dumm ist, aber mir macht Gewichtheben so unglaublich viel Spaß, da habe ich es nie eingesehen, lange Pause zu machen.“ Über ein halbes Jahr mied die angehende Polizistin, die ihre Ausbildung in der Sportfördergruppe der Landespolizei Sachsen absolviert, nun die Plattform und ging nicht ihrer Leidenschaft nach.

Die 21-Jährige absolviert ihre Polizei-Ausbildung in der Sportfördergruppe der Landespolizei Sachsen. 

Im Januar dieses Jahres unterzog sie sich einem MRT, um überprüfen zu lassen, ob sich die Entzündung zurückentwickelt hatte. „Es sah alles wieder gut aus und ich hatte die Bestätigung des Arztes, dass ich wieder mit Gewichtheben anfangen dürfte. Also habe ich dann ganz langsam wieder aufgebaut.“ Die ersten vier Wochen absolvierte Ludwig lediglich Stabilisationsübungen, danach durfte sie wieder ihre ersten Kniebeugen machen – allerdings erstmal nur mit 25kg.

Nach ihren ersten Trainingswochen musste die Gewichtheberin zu einem Block ihrer Polizeiausbildung. „Dort mussten wir sehr viel laufen und ich hatte das Gefühl, dass dadurch der Schmerz im Knie zurückkam. Danach konnte ich wieder nicht trainieren“, blickt sie zurück.   

Der Entschluss zur Operation

Ludwig suchte einen weiteren Arzt auf. Bis nach Heidelberg fuhr sie dafür. Und erst dieser Arzt fand den ausschlaggebenden Punkt für die Entzündung in ihrem Knie. Ein Fortsatz an der Kniescheibe drückte immer wieder auf die Sehne, wenn sich die gebürtige Sächsin in der Tiefhocke befand – eine nicht gerade seltene Bewegung im Gewichtheben. „Ich habe zuerst zwei Injektionen Traumeel bekommen, das entzündungshemmend wirken sollte. Gleichzeitig habe ich aber auch mit meiner Familie, meinem Trainer und Freunden geredet. Schließlich habe ich mich für die Operation entschieden.“

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Nancy Ludwig nach ihrer Knie-Operation

Drei Wochen ist diese Operation nun her und die Heilung verläuft bisher nach Plan. „Ich hatte nur die ersten drei oder vier Tage nach der Operation Schmerzen. Mittlerweile kann ich sogar schon wieder Treppen laufen und die Narbe sieht auch gut aus. Ich bin nun definitiv glücklicher als vor der OP“, freut sich Ludwig. Auch wenn sie ihr Bein aktuell noch nicht belasten darf, hält sie das nicht davon ab, fast täglich zu trainieren – wenn auch nur ihren Oberkörper. „Damit habe ich mich die Zeit über, in der ich wegen meines Knies nicht heben konnte, quasi über Wasser gehalten. Ich habe mir gesagt, jetzt ist mein Training förderlich für den Oberkörper und wenn es wieder möglich ist, baue ich meine Beine wieder auf. Ich bin einfach immer drangeblieben, da ist mein Ehrgeiz zum Glück groß genug.“

Wann es für die 21-Jährige allerdings wieder zurück auf die Plattform geht, ist noch nicht sicher. In ein paar Wochen geht es für die Sächsin noch einmal nach Heidelberg, wo ihr eine weitere Untersuchung des Knies bevorsteht. „Ich hoffe, der Arzt sagt dann zu mir, du kannst in so oder so viel Wochen wieder anfangen, weil aktuell kann ich das gar nicht einschätzen.“

Dennoch hat sich Ludwig für das kommende Jahr schon ein paar Ziele gesteckt. „Als aller erstes möchte ich natürlich schmerzfrei bleiben. Dann möchte ich im nächsten Jahr aber auch bei der U23 Europameisterschaft teilnehmen beziehungsweise einfach gerne international auf der Bühne stehen.“ Und falls ihr Knie früher als gedacht, wieder komplett gesund und belastbar ist, kann sich Ludwig auch vorstellen, bereits bei der Deutschen Meisterschaft im Dezember in Böbingen mit dabei zu sein. Und falls nicht? Dann wird man die 21-Jährige in den Zuschauerrängen wiederfinden.

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