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PR-Mindset und Routinen

Letztens hatte ich mehrere schwere Wiederholungen im Stoßen auf meinem Trainingsplan. Solche Trainingstage sind für mich irgendwie immer aufregend. Ich hasse Fehlversuche und versuche sie so gut es geht zu vermeiden, auch wenn sie zum Gewichtheben dazu gehören. Jeder Fehlversuch ist eine Möglichkeit daraus zu lernen und an seinen Fehlern und Schwächen zu arbeiten. Man lernt meistens auch mehr von den Versuchen, die man in den Sand setzt als von gültigen Versuchen. Dennoch sind Fehlversuche nicht wirklich förderlich für das Selbstbewusstsein und vor allem die mentale Stärke.

An besagtem Tag, an dem ich mehrere schwere Singles stoßen sollte, hab ich direkt mit einem Fehlversuch begonnen. Der Umsatz war schon ziemlich verkrampft und dann im Ausstoß ging überhaupt nichts mehr. Dabei hatte ich mir vorher so viele Gedanken gemacht auf was ich alles achten muss, damit der Versuch gelingt. Mein Trainer möchte einen explosiveren zweiten Zug, den Kontakt zum Oberschenkel früher, eine bessere Streckung, einen dynamischeren Auftakt beim Ausstoß und auch der vordere Fuß muss weiter gesetzt werden. Ich könnte diese Liste weiter fortsetzen, doch das reicht erst einmal als Fehleranalyse. Als ich an die Hantel gegangen bin für meinen ersten schweren Versuch, bin ich alle Fehler noch einmal durchgegangen und habe mir geschworen, sie nicht wieder zu machen.

Die Aufwärmversuche waren allesamt wirklich gut und als es dann wirklich schwer wurde, hat mal wieder mein Kopf einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe den Versuch verloren wegen meinem Mindset und nicht aufgrund schlechter Technik oder fehlender Kraft. Ich habe an alles gedacht außer daran mich wirklich zu fokussieren.

FOKUSSIEREN

Nach dieser wirklich verkorksten Trainingseinheit habe ich darüber nachgedacht an was ich eigentlich im Wettkampf denke und wie ich an einen Wettkampfversuch gehe.
Im Grunde genommen habe ich da meine Routine bereits gefunden bzw. bin auf dem besten Weg dazu.
Nach dem Aufruf gehe ich auf die Bühne und tauche einmal mit beiden Händen in den Magnesiatopf, erst die rechte Hand, dann die linke, dann der rechte Daumen, anschließend der linke. Ich bleibe ganz hinten an der Plattform kurz stehen, schließe die Augen, denke an das schöne Gefühl eines gelungenen Versuchs, öffne die Augen wieder und gehe zur Hantel.

Einmal die Hantel drehen, dann mit der rechten Hand umgreifen, anschließend mit der linken. Ein kurzes „Auf geht´s“ in meinem Kopf oder manchmal sag ich es sogar und dann geht´s auch wirklich los. Ich denke weder an Fehler, noch an Technikhinweise meines Trainers, noch an sonst irgendwas. Einfach nur an das schöne Gefühl eines guten Versuchs und ein simples „Auf geht´s“. Ich höre auf der Bühne auch keine Rufe wie „Streck dich“, „festmachen“ oder dergleichen aus dem Publikum oder von meinem Trainer. Auf der Wettkampfbühne gibt es nur die Hantel und mich.

Ich versuche nun dieses Mindset, was sich ja im Wettkampf bisher auch oft als recht erfolgreich erwiesen hat, auch ins Training zu übertragen. Versuche gelingen in der Regel dann, wenn der Kopf frei ist und die mentale Einstellung stimmt.

ROUTINEN AUFBAUEN

Ab und zu weniger denken, Routinen aufbauen und die Hinweise des Trainers annehmen, aber nicht jeden Versuch bis ins Detail exerzieren und schon gar nicht vorher „schlecht denken“ sollten die Grundlagen sein, um ein „PR-Mindset“ zu schaffen. Wenn ihr ein Gefühl für richtige und gelungene Bewegungsabläufe sowohl im Reißen als auch im Stoßen entwickelt, dann versucht es zu speichern und abzurufen, wenn ihr an Maximallasten im Wettkampf und im Training geht.

Macht nicht ständig alles anders, der Körper und auch der Kopf mögen Routinen, gebt euch Zeit und sie entwickeln sich von selbst. So werdet ihr langfristiger Erfolge im Wettkampf, aber auch im Training erzielen.

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